„Staatliche Instrumente zur Erhöhung der Versorgungssicherheit von mineralischen Rohstoffen“ – neue Studie des BMWK

Die von Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführte Studie „Staatliche Instrumente zur Erhöhung der Versorgungssicherheit von mineralischen Rohstoffen“, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt wurde, analysiert staatliche Maßnahmen zur Rohstoffsicherung weltweit. Die Studie leitet aus der Analyse der verschiedenen Maßnahmen konkrete Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit mit mineralischen Rohstoffen ab. Die vollständige […]

Schlaglichter der Wirtschaftspolitik – „Sichere Rohstoffbeschaffung“ – Monatsbericht des BMWK

Die Oktober-Ausgabe der monatlich erscheinenden Publikation „Schlaglichter der Wirtschaftspolitik“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz widmet sich dem Thema „Sichere Rohstoffbeschaffung“. Die Diversifizierung von Rohstofflieferketten müsse unter Einhaltung höchster Nachhaltigkeitsstandards umgesetzt werden. Die Extractives Industries Transparency Initiative (EITI) wird in diesem Kontext als wichtiges Element zur Erhöhung von Transparenz und Nachhaltigkeit im Rohstoffsektor vorgestellt. Die […]

Artikel – „EITI – Mit globalen Netzwerkstrukturen zu nachhaltigen Good Governance-Konzepten für Bergbau und Rohstoffgewinnung“

In dem Artikel „EITI – Mit globalen Netzwerkstrukturen zu nachhaltigen Good Governance-Konzepten für Bergbau und Rohstoffgewinnung“ (bergbau 10/2022) wertet Assessor des Bergfachs und Mitglied der D-EITI Multi-Stakeholder-Gruppe Herr Friedrich Wilhelm Wagner die EITI als Teil einer Praxis hin zu einer nachhaltigeren und konfliktfreieren Rohstoffgewinnung.Dabei betont er die Notwendigkeit von Good Governance-Konzepten – wie EITI – für einen […]

Alternative Rohstoffwoche und Rohstoffgipfel mit D-EITI Sonderbeauftragte Dr. Franziska Brantner

Vom 10. – 17. Oktober 2022 finden in Berlin die Alternative Rohstoffwoche  statt. Zum vierten Mal richten hier Mitgliederorganisationen des Netzwerks Arbeitskreis (AK) Rohstoffe zahlreiche Veranstaltungen aus, die zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Rohstoffpolitik einladen. Wer sich für den deutschen Rohstoffsektor sowie dessen Zukunft interessiert, findet in dieser Woche ein vielfältiges Angebot für Informationen und […]

BDI-Rohstoffkongress 2022 mit der D-EITI Sonderbeauftragten Dr. Franziska Brantner

Am 20. Oktober findet der 7. BDI-Rohstoffkongress in der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin statt. Unter anderem diskutiert Frau Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor (Extractive Industries Transparency Initiative – EITI) mit […]

Zeitschrift Mining Report Glückauf – Artikel von Ass. d. B. Friedrich Wilhelm Wagner

„Der internationale Bergbau und die globale Rohstoffwirtschaft stehen heute mehr denn je im gesellschaftlichen Fokus. Einerseits soll eine zuverlässige Versorgung mit Rohstoffen, insbesondere der sogenannten Verknappungsrohstoffe für Hightech Produkte und Energiewende sichergestellt, andererseits sollen Rohstoffe nachhaltig und sauber gefördert und bereitgestellt werden.“ Herr Friedrich Wilhelm Wagner, Assessor des Bergfachs und Mitglied der D-EITI Multi-Stakeholder-Gruppe, beschreibt […]

Vortrag: EITI – Globaler Motor für Good Governance und Blue-Mining – von Ass. d. B. Friedrich Wilhelm Wagner

Herr Friedrich Wilhelm Wagner, Assessor des Bergfachs und Vertreter der Regierung in der D-EITI Multi-Stakeholder-Gruppe nahm im April am 10. Kolloquium „Fördertechnik im Bergbau“ des Instituts für Bergbau der Technischen Universität Clausthal teil. Er hielt einen Vortrag zum Thema „EITI -Globaler Motor für Good-Governance und Blue-Mining – Neue Strukturen für Förderländer und Abnehmer. Sie finden […]

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner neue D-EITI Sonderbeauftragte

Die Bundesregierung hat am 5. Januar 2022 die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner, als neue Sonderbeauftragte für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor (Extractive Industries Transparency Initiative – EITI) in Deutschland (D-EITI) bestellt. Sie tritt damit die Nachfolge der Parlamentarischen Staatssekretärin a.D. Elisabeth Winkelmeier-Becker […]

D-EITI ist Aussteller auf der ‚Woche der Umwelt 2021‘ (06.2021)

D-EITI wird auf der Woche der Umwelt am 10. und 11. Juni 2021 im Park von Schloss Bellevue vertreten sein. Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahr pandemiebedingt abgesagt werden musste, folgt D-EITI mit der diesjährigen Teilnahme der erneuten Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Woche der Umwelt steht unter […]

Webinar zu „The role of women in the construction of a more sustainable economy: experiences from the mining and energy sectors“ mit der D-EITI Sonderbeauftragten

Am Donnerstag, den 20.05.2021, um 16:00 Uhr findet das Webinar „The role of women in the construction of a more sustainable economy: experiences from the mining and energy sectors“ statt. Das Webinar wird durch das „Win-Win“ Programm und das regionale Kooperationsprogramm „MinSus“ veranstaltet. Ziel des Webinars ist es, die Sichtbarkeit von Frauen und ihren Beitrag […]

Die rohstoffgewinnenden Unternehmen legen ihre Zahlungen an staatliche Stellen offen und die Regierungen berichten über ihre Einnahmen aus dem Rohstoffsektor. Die  Zahlen werden von unabhängiger Stelle geprüft und in einem Bericht zusammengefasst.

Um die Rechenschaftspflicht auf eine breite Basis zu stellen, sind sogenannte Multi-Stakeholder-Gruppen (MSG) für die Aufsicht der nationalen Umsetzung der EITI verantwortlich. Die MSGs bestehen aus Vertreter/innen der Regierung, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Die MSG-Mitglieder fungieren als Multiplikatoren in ihre jeweiligen Gruppen hinein und tragen so zu einem breiten Austausch zu den EITI-Ergebnissen in den Mitgliedsländern bei.

Um sich als EITI Kandidatenland zu bewerben, legt der EITI-Standard fünf Schritte vor: „die Verpflichtungszusage der Regierung (EITI-Anforderung 1.1), Einbeziehung der Unternehmen (1.2), Einbeziehung der Zivilgesellschaft (1.3), die Einsetzung einer Multi-Stakeholder-Gruppe (1.4) und die Vereinbarung eines EITI-Arbeitsplans (1.5).

„Wenn die Validierung ergibt, dass ein Land zufriedenstellende Fortschritte erzielt hat, stuft der EITI-Vorstand dieses Land als EITI-konform ein.“ (EITI-Anforderung 8.3.b)

„Die Regierung muss eine eindeutige öffentliche Erklärung abgeben, dass sie beabsichtigt, die EITI umzusetzen. Die Erklärung ist vom Staats- oder Regierungsoberhaupt oder einem ordnungsgemäß bevollmächtigten Regierungsvertreter abzugeben“ (EITI-Anforderung 1.1 b.)

„Die Multi-Stakeholder-Gruppe muss einen aktuellen Arbeitsplan führen, der vollständig durchkalkuliert und mit den vom EITI-Vorstand festgelegten Berichterstattungs- und Validierungfristen abgestimmt ist (EITI-Anforderung 1.5 a-g).

  1. Überwachung durch die Multi-Stakeholder-Gruppe „Die EITI verlangt eine wirkungsvolle Überwachung durch die verschiedenen beteiligten Akteure, insbesondere eine funktionierende Multi-Stakeholder-Gruppe mit Vertretern aus Regierung und Unternehmen und der uneingeschränkten, unabhängigen, aktiven und wirkungsvollen Beteiligung der Zivilgesellschaft.“
  2. Gesetzlicher und institutioneller Rahmen; Auftrags- und Lizenzvergabe „Die EITI verlangt, dass Informationen in Bezug auf die Vorschriften offengelegt werden, die das Management der Rohstoffwirtschaft regeln; auf diese Weise können sich die Stakeholder einen Überblick über die Gesetze und Verfahren für die Vergabe von Explorations- und Förderlizenzen, den gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und vertraglichen Rahmen für die Rohstoffwirtschaft sowie die institutionellen Pflichten des Staats im Zusammenhang mit dem Management der Rohstoffwirtschaft verschaffen.“
  3. Exploration und Förderung „Die EITI verlangt, dass Informationen in Bezug auf Exploration und Förderung dergestalt offengelegt werden, dass die Stakeholder das Potenzial des Sektors erkennen können.“
  4. Einnahmeneinzug „Die EITI verlangt einen umfassenden Abgleich zwischen den Zahlungen von Unternehmen und den Einnahmen der Regierungen aus dem Rohstoffsektor“
  5. Einnahmenverteilung „Die EITI verlangt, dass Informationen zur Einnahmenverteilung offengelegt werden, damit die Stakeholder sehen, wie die Einnahmen im nationalen Staatshaushalt und ggf. in den subnationalen Staatshaushalten erfasst werden.“
  6. Ausgaben für Soziales und Wirtschaft Die EITI ermutigt zur Offenlegung von Informationen in Bezug auf die Verwaltung von Einnahmen und Ausgaben, da die Stakeholder so besser beurteilen können, ob der Rohstoffsektor die gewünschten sozialen und wirtschaftlichen Wirkungen und Ergebnisse herbeiführt.
  7. Ergebnis und Wirkung „Eine regelmäßige Offenlegung der Daten des Rohstoffsektors ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn die Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür hat und versteht, was diese Zahlen bedeuten, und wenn sich daraus eine öffentliche Debatte über eine sinnvolle Nutzung der Einnahmen aus der Rohstoffwirtschaft ergibt.“
  8. Konformität und Termine für implementierende Länder „In diesem Abschnitt werden die vom EITI-Vorstand festgelegten Termine für die Veröffentlichung der EITI-Berichte (8.2), die jährlichen Fortschrittsberichte (8.4) und die Validierung (8.3) genannt. Außerdem werden die Folgen bei Nichteinhaltung der Fristen und der EITI-Anforderungen beschrieben und Möglichkeiten und Kriterien für eine angepasste Umsetzung (8.1) sowie für Fristverlängerungen (8.5) aufgezeigt.“
Ziel der Validierung ist es, die Konformität mit den EITI-Anforderungen zu bewerten. Sie erfolgt in drei Phasen:
  1. Eine erste Datenerhebung und Stakeholder-Konsultationen erfolgen durch das Internationale EITI-Sekretariat.
  2. Unabhängige Validierung. Der EITI-Vorstand setzt unabhängige Validatoren ein, die dem Vorstand über dem Validierungsausschuss berichten.
  3. Prüfung durch den EITI-Vorstand. Der Validierungsausschuss prüft die Bewertung des Validators und das Feedback der Multi-Stakeholder-Gruppe.

Aufgrund der föderalen Struktur Deutschlands sind auf Seiten der Regierung auch VertreterInnen der Bundesländer beteiligt. So sind auf der einen Seite die Bergbehörden der Bundesländer zum Beispiel für die Genehmigung und Aufsicht von Bergbaulichen Vorhaben zuständig. Weiterhin sind die Finanzverwaltungen der Bundesländer für die Erhebung und Verwaltung bestimmter Einnahmen verantwortlich.

Der Standard erfordert, dass alle Zahlungen und Einnahmen von einem glaubwürdigen, unabhängigen Verwalter unter Anwendung internationaler Prüfstandards miteinander abgeglichen werden (EITI-Anforderung 4.9 b)

Der Auftrag für die Erstellung des Zahlungsabgleiches wird nach entsprechendem Vergaberecht ausgeschrieben. Der Unabhängige Verwalter kann somit von Jahr zu Jahr wechseln. Er hat zwei Aufgaben: Er ist dafür zuständig, die Zahlen der betroffenen Unternehmen und Regierungsstellen einzusammeln. Treten dabei Diskrepanzen auf, geht er diesen auf den Grund. Die Diskrepanzen und die Gründe für diese stellt der unabhängige Verwalter im Bericht dar. Zudem gibt er Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der staatlichen Finanzverwaltungen im Bereich Rohstoffe.

Auf dem Online-Portal werden die Informationen aus dem D-EITI-Bericht über den deutschen Rohstoffsektor visuell ansprechend, leicht verständlich und interaktiv für eine breite Öffentlichkeit dargestellt. Zudem sind die Informationen unter offener Lizenz und in maschinenlesbarem, offenem Format (Open Data) zum Download verfügbar und können frei genutzt, bearbeitet und geteilt werden.

EITI-Länder müssen jährlich einen Bericht veröffentlichen. Dieser setzt sich aus dem Kontextbericht und dem Zahlungsabgleich zusammen.

Der Kontextbericht enthält Informationen, die der breiten Öffentlichkeit einen Überblick über die Funktionsweisen des nationalen Rohstoffsektors geben. Darin werden Fragen beantwortet wie: Welche Rohstoffe werden in welcher Menge abgebaut? Wie sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen? Welche Einnahmen erzielt der Staat? Wie viele Rohstoffe werden exportiert? Welchen Beitrag leistet der Rohstoffsektor zur Volkswirtschaft?

Der Zahlungsabgleich ist der zweite Teil des EITI-Berichts. Ein unabhängiger Verwalter gleicht die wichtigsten Finanzströme zwischen den rohstofffördernden Unternehmen und den staatlichen Stellen ab. Hierzu legen die Unternehmen ihre Zahlungen und die zuständigen Finanzbehörden ihre Einnahmen offen.

Jedes Land setzt während der Kandidatur eine nationale MSG ein. Dabei wählen die Stakeholder-Gruppen (Privatwirtschaft, Regierung, Zivilgesellschaft) eigenständig ihre jeweiligen VertreterInnen aus. Jede Gruppe hat gleiches Stimmrecht. Entscheidungen werden im Konsens oder mit qualifizierter Mehrheit getroffen, bei der keine Stakeholder-Gruppe überstimmt werden kann. Die MSG beaufsichtigt die Umsetzung der EITI und ist für die Gestaltung des nationalen EITI-Prozesses verantwortlich. Sie passt den internationalen Standard den nationalen Gegebenheiten des Rohstoffsektors an. Die MSG ist zudem gemeinsam mit dem nationalen EITI-Sekretariat für den jährlichen EITI-Bericht verantwortlich. 

Wesentliche Rohstoffe, die im Zahlungsabgleich und den Kontextinformationen des D-EITI-Berichts behandelt werden sollen, sind: Erdöl, Erdgas, Kali und Salze, Steine und Erden sowie Braunkohle. Besonderheiten des 2018 auslaufenden deutschen Steinkohleabbaus, welcher staatlich subventioniert ist und dementsprechend nicht zu Zahlungen an den Staat führt, werden in den Kontextinformationen des D-EITI-Berichts erläutert.

Für D-EITI sind jene Unternehmen relevant, die in ihrer Haupttätigkeit einem dem Rohstoffgewinnenden Industrie zugehörigem Wirtschaftszweig zugeordnet sind. Dabei orientiert sich D-EITI an den Vorgaben der EU-Bilanzrichtlinie (BilRUG) und der Klassifikation der Wirtschaftszeige nach der einheitlichen statistischen Systematik der EU (NACE). Betroffen sind Unternehmen der NACE-Klassen 05-08.

Nichtregierungsorganisationen vertreten die Zivilgesellschaft im D-EITI Prozess.

Die Wertschöpfungskette im EITI-Bericht legt den Prozess von der Rohstoffförderung bis zum Nutzen für die Allgemeinheit dar. Dabei geht es konkret um die Offenlegung von Verträgen und Lizenzen, den Produktionsprozess, die Einnahmengenerierung für den Staat, die Einnahmenverwendung sowie um den sozialen und wirtschaftlichen Beitrag des rohstoffgewinnenden Sektors.